Michael Lochner - Kunstmaler, Fotograf, Verleger

Michael Lochner

1795 wurde Jacob Lochner, ein Urahn des Geschlechts, geboren. Seit dieser Zeit ist es sicher, dass die Lochners auf dem Obersalzberg heimisch sind. Michael Lochner wurde am 3. September 1897 in der Baumgartmühle auf dem Obersalzberg geboren. Seine Eltern haben die Mühle 1870 gekauft.  Nach der Schulzeit geht Lochner zu Malermeister Renoth in Berchtesgaden in die Lehre. Sein Lehrmeister erkennt sehr schnell die Begabung seines Lehrlings. Michael wird gefördert und von seinem Meister ermutigt. Sein Weg zur Kunst wurde allerdings jäh unterbrochen. Nach den 4 Lehrjahren musste Lochner mit 17 ½ Jahren zum Militär. Es brach der 1. Weltkrieg aus und er war 3 ½ Jahre an der Front in Frankreich. Nach Kriegsende war der Anfang schwer, er reiste nach München, studierte an der Kunstschule.
Nach 3 Jahren ging er nach Berlin arbeitete als Malergeselle und setzte seine Studien bei Besuchen bei Galerien, Museen und Ausstellungen fort. Im Sommer 1926 unternahm Lochner eine Studienreise nach Norwegen und 1930 nach Dalmatien. Seine Bilder fanden Anerkennung, die ersten größeren Verkaufserfolge stellten sich ein.

Der künstlerische Weg wurde ein zweites Mal unterbrochen. Er musste wieder zum Militär. Der zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Sein Bruder Sepp fiel an der Ostfront, er selbst kam nach 3 Jahren Kriegsdienst wieder nach Hause.

Der Obersalzberg wurde am 25. April 1945 bombardiert und weitgehend zerstört. Michael Lochner schreibt später zu Skizzen des zerstörten Bormann- und Hitlerhauses:

 „Das Ende. Die Zeit die zum Nachdenken verpflichtet.“

Durch die Gästevermietung im Hause Bergluft in der Strub, durch den langsam wieder stattfindenden Bilderverkauf und den Einnahmen aus dem Verlag überwand Lochner schnell die schlechte Zeit nach dem Krieg.

Es gab keinen Steig oder Berg im Berchtesgadener Land, den Michael Lochner nicht nach interessanten Motiven, entweder zum Skizzieren oder Fotografieren, absuchte. Lochner fotografierte aus der Sicht eines Künstlers. So ist es nicht verwunderlich, dass seine Motive heute noch zur „Vorlage“ für Nachahmer dienen.

Ab den 50er Jahren beginnt die produktivste Zeit im künstlerischen Leben von Michael Lochner. Er war zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 53 Jahre. Lochner verkauft 1963 den Verlag an seinen Neffen Josef Lochner und widmet sich ganz der Malerei. Es begann seine produktivste Phase.

Michael Lochner schreibt: „Viele Jahre habe ich gebraucht, um den Weg zur Kunst zu finden und erst heute mit 83 Jahren habe ich ein wenig Einblick um was es geht.“  (M. Lochner)

Zu diesem Zeitpunkt war Michael Lochner noch täglich aktiv und sehr rege in seinem künstlerischen Wirken. Er zeichnet bis zum Schluss und auf jedes Stück Papier, das er zur Verfügung hatte. In den letzten Lebensjahren fertigte er noch hunderte von Skizzen mit Kohle und Stift. Ölbilder konnte er nicht mehr malen, er war körperlich zu schwach.

Michael Lochner stirbt 96Jährig am 15. März 1993.